Die Harzer Schmalspurbahnen bilden heute mit insgesamt 140,4 km das längste dampfbetriebene Schmalspurbahn-Streckennetz Europas. Zum Verbund gehören die drei ursprünglich selbständigen Bahnen Brockenbahn, Selketalbahn und Harzquerbahn. Letztere hält an 18 Stationen in Thüringen, viele davon in der reizvollen Landschaft des Südharzes.
Dreharbeiten mit oder in den historischen Zügen der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) sind prinzipiell möglich. Jedoch gilt zu beachten, dass nur ein begrenzter Bestand an alten Dampfloks zur Verfügung steht, der in jedem Fall vorrangig für den Personenverkehr eingesetzt wird. Die Nutzung historischer Züge muß frühestmöglich angefragt und abgestimmt werden.
Der Thüringische Teil der Harzquerbahn führt von Nordhausen bis nach Niedersachswerfen durch ein eher städtisch geprägtes Umfeld. Danach wird die Landschaft hügeliger und grüner. Ab Ilfeld schlängelt sich die Bahn durch die typische Harzer Wald- und Gebirgslandschaft.
Personenverkehr und Tourismus, Nordhausen Nord verfügt über kleine Ladenzeile, u.a. mit dem durch die HSB betriebenen "Dampfladen", Gastronomie an den Stationen Netzkater und Eisfelder Talmühle
sehr gut, alle Stationen sind modernisiert, die historischen Gebäude überwiegend restauriert
Nordhausen Nord
Der mehrgleisige Bahnhof verfügt über einen rechteckigen, zweigeschossigen Massivbau mit einem Mansardendach. Er wurde 1913 als Verwaltungs- und Bahnhofsgebäude der Harzquerbahn eingeweiht. Mittelrisalite mit Dreiecksgiebeln gliedern die Fassade. Säulen betonen den Eingang. Bemerkenswert sind die Reliefdarstellungen in der Formensprache des Jugendstils, sowie die mechanischen Formsignale.
Nordhausen Altentor
Das Empfangsgebäude des eingleisigen Haltepunktes wird zwar als Wohnhaus genutzt, hat aber seinen typischen Charakter erhalten. Somit kann das Fachwerkhäuschen durchaus als kleiner historischer Bahnhof erzählt werden.
Ilfeld
Der mehrgleisige Bahnhof wurde liebevoll restauriert und liegt am Rande des Örtchens, inmitten der ersten Ausläufer des Harzes. Ein massiver Fachwerkbau, ein ebenfalls im Fachwerk errichteter Güterschuppen und ein zu den Gleisen hin offener, hölzerner Saal bilden ein malerisches Ensemble. Das Gebäude wurde bislang als Gaststätte genutzt und sucht im Moment einen neuen Mieter.
Ilfelder Viadukt
Das Naturstein-Viadukt ist ein markanter Punkt zwischen Ilfeld Bad und Netzkater, in unmittelbarer Nähe zur B4.
Netzkater
Mitten im Grünen liegt der eingleisige Haltepunkt mit seinen schönen, holzvertäfelten Gebäuden. Es gibt viele historische Details zu entdecken, wie z.B. originale Beschriftungen. Im Haupthaus kann kann die Gaststätte "Zur Harzquerbahn" besucht werden, die noch heute "Ostalgie"-Charme ausstrahlt und zu der auch ein kleiner Biergarten gehört.
Direkt daneben befindet sich das Besucherbergwerk Rabensteiner Stollen und ca. 300 m entfernt ein Wanderparkplatz.
Eisfelder Talmühle
Hier treffen sich Harzquer- und Selketalbahn. Das Areal ist verhältnismäßig groß und verfügt über sechs Gleise. Das stattliche dreigeschossige Fachwerkgebäude beherbergt das gleichnamige Landgasthaus mit Pension.
Die Eisfelder Talmühle ist einer von nur zwei Bahnhöfen im Harz, wo Doppelausfahrten von zwei Dampflokomotiven möglich sind. Zudem erfolgt hier der einzige, aber unregelmäßige Güterverkehr im Streckennetz der HSB.
Die Haltepunkte Ilfeld Bad, Tiefenbachmühle und Sophienhof sind klein und idyllisch gelegen, jedoch mit PKWs schwer zu erreichen.
Historismus
Jahrhundertwende
Jugendstil
Volksbauweise
Fachwerk
1896 bis 1913
19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Ursprünglich waren es drei Gesellschaften, die den Harz erschlossen: 1886 wurde die Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE) gegründet, 1896 folgte die Nordhausen-Wernigeroder-Eisenbahn (NWE) und als letzte kam 1897 die Südharzeisenbahn (SHE) von Walkenried nach Braunlage hinzu. Aufgrund der schwierigen Geländeverhältnisse wurde insgesamt dem Schmalspurverkehr der Vorzug gegeben. Zwischen 1905 und 1913 wurden alle drei Bahngesellschaften gleisseitig miteinander verbunden. Die Harzquer- und Brockenbahn (NWE) sowie die Selketalbahn (GHE) bildeten ein 132 km langes Netz, das bis heute mehrfach mit verschiedenen regelspurigen Harz- bzw. Harzrandbahnen verbunden war und ist. Die Südharzeisenbahn überlebte die durch die Zonengrenze bedingte Trennung vom Schmalspurnetz des östlichen Harzes nicht. Die NWE und die GHE wurden 1949 verstaatlicht und der Betrieb durch die Deutsche Reichsbahn (DR) übernommen, welche diesen bis 1993 durchführte. Nachfolgend übernahm die HSB als erste nichtbundeseigene Eisenbahngesellschaft mit regelmäßigem Reisezugverkehr in den neuen Bundesländern den Betrieb von der DR. Damit betreibt sie das größte Netz aller Schmalspurbahnen in Europa mit täglichem, historischen Dampfbetrieb. Detaillierte Angaben zu den historischen Zügen und Dampfloks sind unter www.hsb-wr.de/mehr-erkunden/fahrzeuge/ gelistet.