Das Ring-Café befindet sich auf zwei Etagen im Mittelteil des geschwungenen Baukörpers der "Ringbebauung", dem wohl markantesten Gebäudekomplex stalinistischer Baukunst in Leipzig. Das Ensemble des Tanzcafés besteht aus einem Foyer im Erdgeschoss und aus dem Festsaal mit einer angeschlossenen, weiträumigen Terrasse sowie einer Bar im 1. OG. Eine gewendelte Treppe mit kunstgeschmiedetem Geländer verbindet die Etagen miteinander. Bundesweit einmalig ist das weitgehend erhaltene historische Interieur aus seiner Entstehungszeit in den 1950er Jahren. Zur reichen Wirkung der Ausstattung tragen Naturstein, Spiegel, Hinterglasmalereien und Intarsien bei. Von der Terrasse aus bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf die Leipziger Innenstadt.
im Zentrum von Leipzig, direkt an der südöstlichen Außenkurve des Innenstadtringes, nahe dem Augustusplatz (mit Gewandhaus, Oper, Universität)
breites Angebot an kulturellen Veranstaltungen; Raumvermietung für gesellschaftliche Veranstaltungen, Familienfeiern, Seminare, Tagungen etc.; gastronomischer Service
gut, teilsaniert, 2018 Fassaden saniert
Die Ringbebauung am Roßplatz ist eine denkmalgeschützte, 7- bis 9-geschossige Wohn- und Geschäftsanlage am Leipziger Innenstadtring. Der imposante Komplex wurde im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg von 1953 bis 1955 durch ein Planerkollektiv unter der Leitung von Rudolf Rohrer errichtet. Der geschwungene Baublock ist ein moderner und dekorativer "Palast für das Volk" im Sinne der "nationalen Bautradition" der DDR. Die Gestaltung der Fassade folgt jedoch auch der Leipziger Barockbautradition.
Zwei turmartige Baukörper gliedern das Roßplatzensemble in der Horizontalen. Die verputzte Fassade erhält ihre charakteristische Prägung durch Erker, Balustraden, Kalkstein-, Travertinelemente sowie im Mittelbau durch die vorgezogene Terrasse des Ring-Cafés über der Arkadenzone sowie die Loggia mit Figuren von Alfred Thiele und Rudolph Oelsner. Unter den Arkaden befinden sich verschiedene Gewerbeflächen. 1998/99 erfolgte die behutsame Sanierung der Ringbebauung mit detailgetreuer Erneuerung und dem Einbau umweltschonender Haustechnik.
Nachkriegsarchitektur
Stalinistische Architektur
1953-1955
20. Jahrhundert,
21. Jahrhundert
Saal und Bar sind noch original im Ambiente der 1950er Jahre erhalten. Das verspielte, doch festliche Interieur mit Wandverkleidungen aus Travertin, zahlreichen Spiegeln und Marmorflächen, Hinterglasmalereien, Intarsien, reich verzierten Lampen, Gittern und Geländern sowie einem riesigen, schmiedeeisernen Kronleuchter im Foyer lassen Anklänge an den Barock erkennen. Eine breite, geschwungene Treppe führt von Foyer zum Saal und der Bar im 1. OG.
Saal:
Schwungtüren, Glasdekorsäulen, mythologische Wandbilder, Teppichboden verlegt, Tanzfläche von etwa 100 qm in der Mitte des Saals auf Parkett;
Bar:
geschwungener und verspiegelter Tresen, holzverkleidete Wand mit mythologischen Motiven, Mittelsäule mit Sternenhimmel, Teppichboden
Zur Eröffnung in den 1950er Jahren war das Ring-Café mit einer Kapazität von 540 Plätzen und einer Fläche von 940 qm das größte Tanzcafé der DDR. Es wurde als zentraler Bestandteil inmitten einer heute sanierten und denkmalgeschützen Wohnanlage mit fast 200 Wohnungen konzipiert. Das Café war nicht nur ein Tanzlokal, sondern auch Ausflugsziel und Musiktreff. 1993 wurde es geschlossen. Seit 2006 werden die Räumlichkeiten des Ring-Cafés wieder für ein Spektrum unterschiedlicher Veranstaltungen genutzt.